Das Institut für Recht und Digitalisierung Trier freut sich, dass Prof. Dr. Lea Katharina Kumkar zum 01. Oktober 2024 als neue Direktorin in die Leitung des Instituts aufrückt. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Peter Reiff an, der nach langjähriger Tätigkeit im IRDT in den Ruhestand geht. Prof. Dr. Peter Reiff, ein Experte im Privatrecht, war nicht nur maßgeblich an der erfolgreichen Etablierung des IRDT beteiligt, sondern bereits zuvor langjähriger Direktor des Instituts für Umwelt- und Technikrecht (IUTR), aus dem das IRDT hervorgegangen ist. Seine Arbeit der letzten Jahre hat die Forschung im Bereich der Digitalisierung, insbesondere des Versicherungsrechts, entscheidend geprägt.

Prof. Dr. Lea Katharina Kumkar forscht im Schwerpunkt zu zivil- und wirtschaftsrechtlichen Fragen der Digitalisierung. Ihr Fokus liegt insbesondere auf vertrags-, kartell- und daten(schutz)rechtlichen Fragestellungen, die im Zuge der digitalen und datengetriebenen Ökonomie entstehen. Themen wie der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz, digitale Güter und Dienstleistungen sowie plattformbasierte Geschäftsmodelle stehen dabei im Zentrum ihrer Arbeit.

So beschäftigt sich Kumkar beispielsweise mit Deepfakes – der gezielten Manipulation von Videos und Bildern durch Künstliche Intelligenz. Deren Fälschungen können nicht nur Mobbing und Erpressung fördern. Indem gefälschte Aussagen von Politikern oder falsche Ereignisse in Umlauf gebracht werden, beeinflussen Deepfakes auch demokratische Prozesse. Wie können wir in einer digitalen Welt, in der Realität und Fiktion immer schwerer zu unterscheiden sind, das Vertrauen in Informationen bewahren? Was passiert, wenn virale Falschinformationen die öffentliche Meinung verzerren und Plattformen wie TikTok oder X nicht ausreichend eingreifen?

Neben diesem Themenkomplex beschäftigt Kumkar sich mit den Mechanismen hinter der Regulierung digitaler Märkte und plattformbasierten Geschäftsmodellen, wie sie etwas bei Amazon oder eBay vorherrschen. Welche Maßnahmen verhindern, dass Tech-Giganten ihre Marktmacht ausnutzen und den fairen Wettbewerb behindern?

Bereits seit August 2021 ist Kumkar am IRDT tätig und bringt sich seitdem intensiv in die rechtswissenschaftliche Forschung zur Digitalisierung ein. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Wissenschaftsausschusses der Deutschen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht e.V. (GRUR) und Mitherausgeberin der neuen Zeitschrift für Künstliche Intelligenz und Recht (KIR). Neben ihrer umfangreichen Publikationstätigkeit hält sie regelmäßig Vorträge zu den rechtlichen Herausforderungen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz.

Das aktuelle Jahresthema des IRDT „Artificial Intelligence“ wird durch die Expertise von Kumkar in diesem Bereich weiter gestärkt. Ihr fundiertes Wissen und ihre Erfahrung, insbesondere im Bereich der Plattformregulierung, des Datenschutzes und der Regulierung von Algorithmen, ergänzen das Profil des Instituts ideal und ermöglichen es, neue Akzente in der Forschung zu setzen.

„Mit Frau Kumkar haben wir eine herausragende Wissenschaftlerin und Expertin gewonnen, die das IRDT mit innovativen Ideen und Forschungsansätzen weiter prägen wird. Sie wird die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Instituts vorantreiben und neue Impulse im Bereich der Digitalisierung setzen“, so Prof. Dr. Benjamin Raue, geschäftsführender Direktor des IRDT.

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