Tech & Literature 2023 • Rezension von Lara Hausknecht
In “Blackout – Morgen ist es zu spät“ aus dem Jahr 2012 schildert der Spiegel-Bestsellerautor Marc Elsberg die Auswirkungen eines Hackerangriffs auf das gesamte europäische Stromnetz.
Über mehr als zwei Wochen hinweg fällt in großen Teilen Europas der Strom ganz oder teilweise aus mit gravierenden Folgen für das alltägliche Leben wie etwa Heizen, Einkaufen, Tanken oder die Krankenversorgung. Auch wenn sich der spannungsgeladene Thriller Elsbergs auf die Geschichte des italienischen Informatikers Piero Manzano konzentriert, der als Erster und zunächst Einziger den Hackerangriff zutreffend erkennt und dadurch selbst in das Spannungsfeld zwischen den weit verbreitet agierenden Hackern und den ermittelnden Technik- und Sicherheitsbehörden gerät, verdeutlicht der Roman nachdrücklich die großen Gefahren, die eine Sicherheitslücke in europaweit vernetzten Systemen hervorrufen kann.
Mag man einige Handlungsstränge auch als „Effekthascherei“ abtuen, ruft Elsberg den Lesern dennoch gekonnt auch heute noch drängende, teils verdrängte Gefahren des Zusammenhangs zwischen der fortschreitenden Globalisierung und der Cybersicherheit vernetzter Systeme ins Bewusstsein. Die Lektüre von „Blackout“ ebenso wie die aller weiteren fünf, unter diesem Namen veröffentlichten Bestseller Elsbergs, die stets aktuelle wissenschaftliche und ethische Frage mit großem Unterhaltungsfaktor aufgreifen, lohnt sich nicht nur für Thriller-Liebhaber, sondern für alle, die Spannung suchen und sich gleichzeitig mit realitätsnahen, gesellschaftlichen Szenarien auseinandersetzen möchten.