IRDTPaperseries • Mining and Modeling Text • Katharina Erler-Fridgen
Werden urheberrechtlich geschützte Texte mit Hilfe von Text und Data Mining Verfahren analysiert, unterliegen die vorgenommenen Handlungen grundsätzlich urheberrechtlichen Restriktionen. Denn werden Vervielfältigungen oder Entnahmen aus Datenbanken vorgenommen oder der Analyse zugrundeliegende Text(teil)e präsentiert, können die Verwertungsrechte des Urhebers beeinträchtigt werden. Ist dies der Fall, bedarf es einer urheberrechtlichen Gestattung: Die Text und Data Mining Schranken in §§ 44b und 60d UrhG können einen urheberrechtlichen Rahmen für den Einsatz von Text und Data Mining Verfahren bieten. Außerhalb dieser Gestattung finden sich in den § 44a ff. UrhG weitere Schranken, die einen gewissen Rahmen – wie beispielsweise das Zitatrecht in § 51 UrhG oder § 60c UrhG – für die Auseinandersetzung mit oder die Nutzung von Texten bieten können. Außerhalb dieser Schranken wird es nötig, die Zustimmung des Urhebers zu einer Verwertungshandlung einzuholen. Im Folgenden werden Verfahrensschritte beim Text und Data Mining in den Geisteswissenschaften geschildert und daran anknüpfend urheberrechtlich relevante Handlungen beschrieben.